#015 - Life update & die letzten Wochen in 2023

Und wieder sind einige Wochen seit meinem letzten Blogbeitrag vergangen. Inzwischen sind wir im neuen Jahr angekommen und wir haben die Algarve gegen Andalusien eingetauscht. Einer meiner Vorsätze für 2024 ist auf jeden Fall, die Beiträge wieder sehr viel regelmäßiger zu schreiben – aber zu meiner Verteidigung: in den letzten Wochen war echt ganz schön viel los und das neue Jahr wird ganz anders verlaufen, als ich es mir vorgestellt hatte. Und damit willkommen zu einem kleinen Life Update und ein paar Schnappschüssen aus den letzten paar Wochen:

Wer mir auf Instagram folgt, hat die großen Neuigkeiten vielleicht schon in meinen Stories mitbekommen, aber ich habe irgendwie das Bedürfnis, noch ein paar Worte dazu zu sagen und mir die Gedanken und Gefühle dazu einmal von der Seele zu schreiben. Nach ganzen 7 Monaten vollzeit Vanlife, sind für Chris und mich die letzten gemeinsamen Tage im Van angebrochen – und zwar so viel schneller als gedacht. Nach sehr vielen Auf’s und Ab’s und langen Gesprächen, Gefühlschaos und In-Sich-Hineinhorchen hat Chris vor ein paar Wochen entschieden, das Leben on the road erstmal hinter sich zu lassen und zurück in seine Heimatstadt Wien zu gehen. Das war – nett ausgedrückt – natürlich erstmal ein Schock und kam ziemlich unerwartet. Natürlich wussten wir beide schon seit einiger Zeit, dass das Gipsy-Leben für ihn nicht so ganz gepasst hat und haben auch immer mal wieder versucht, Kleinigkeiten zu ändern und anzupassen, um herauszufinden, woran es eigentlich liegt. Aber leider ohne großen Erfolg. Während ich wirklich jede Sekunde dieser wilden Fahrt in vollen Zügen genieße, jede kleine und große Herausforderung mit einem Lächeln bewältige und mich kopfüber in jedes Abenteuer stürze, hat Chris sich mehr und mehr verloren gefühlt, Das ganze in den Tag hineinleben und einfach mal sehen, was passiert, hat ihm einfach nicht gut getan und er konnte die kleinen schönen Dinge dieser Reise irgendwann einfach gar nicht mehr genießen. Er hat sich immer mehr eine Struktur und Routine gewünscht und ich…tja ich will genau das Gegenteil davon. Und hier haben wir den Salat – unsere Bedürfnisse und Visionen für das kommende Jahr sind einfach so verschieden, dass wir keinen Weg gesehen haben, es irgendwie möglich zu machen. Als Chris mir zu ersten Mal gesagt hat, dass er mit dem Gedanken spielt, zurück nach Österreich zu gehen, hat sich alles in mir dagegen gesträubt. Ich sehe mich einfach überhaupt nicht in irgendeiner Großstadt, weit weg vom Meer und dem Surfen und erst recht nicht im kalten, nassen Wien-Wetter. Ich hab einfach nur gedacht „Ich bin noch nicht fertig“. Und als ich das ausgesprochen habe, war auch keine Überraschung auf Chris gesicht zu sehen – natürlich hat er gewusst, dass ich nicht zurück will.

Also wer eins und eins zusammenzählen kann, kommt schnell auf das einzig richtige Ergebnis: wir gehen getrennte Wege. Das heißt aber nicht, dass unsere Beziehung vorbei ist – nur weil wir andere Vorstellungen von der nahen Zukunft haben, heißt das ja nicht, dass wir keine gemeinsame Zukunft für uns sehen. Und noch während ich das schreibe, muss ich fast anfangen zu lachen. Wenn es doch so einfach wäre. Hatte ich schonmal eine Fernbeziehung? Nein. Hab ich bis jetzt immer gesagt, dass ich mir das auf gar keinen Fall vorstellen kann? Jap. Aber so ist das im Leben – es kommt immer irgendwie anders und wenn ich eins aus den letzten Monaten mitgenommen habe, dann dass man nie vor einer Herausforderung zurückschrecken sollte. Entweder es klappt oder wir haben es zumindest versucht. Am 13.01. bringe ich Chris zum Flughafen und dann geht das wahrscheinlich größte Abenteuer von allen los: Solo Travel im Van.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, wo es für mich dann als nächstes hingeht. Marokko war eigentlich unser Ziel für den Rest des Winters – Agadir, Taghazout, Imsouane…all die traumhaften Surferorte an der afrikanischen Atlantikküste stehen schon lange auf meiner Liste. Und ehrlich gesagt bin ich im ersten Moment auch gar nicht auf die Idee gekommen, die Pläne zu ändern. Dann fahr ich einfach allein nach Marokko. Ist doch kein Problem, machen inzwischen ja viele Frauen. Aber irgendwie hab ich mich mit der Vorstellung nicht so ganz wohl gefühlt – ich bin von Natur aus definitiv kein ängstlicher Mensch und würde mir das Alleinreisn in Marokko definitiv zutrauen ABER ich bin schon immer ein sehr intuitiver Mensch gewesen und mein Bauch hat einfach etwas anderes gesagt, als mein Gehirn. Und das Bauchgefühl stimmt einfach immer immer immer. Also bin ich nochmal in mich gegangen und habe mich von meiner Intuition direkt auf die Kanaren führen lassen. Seit meinem kurzen Besuch auf Lanzarote im Oktober, sind die Inseln ein absoluter Wohlfühlort und ich glaube genau das brauche ich für die ersten Monate Allein-Sein. Glaubt es oder nicht: ich war eigentlich seit meiner ersten Beziehung mit 15 Jahren nicht mehr wirklich allein. Also so gesehen eigentlich noch nie. 

Es wird also auf jeden Fall eine ganz neue, spannende Erfahrung für mich und ich freue mich drauf. Wirklich. Angst habe ich eigentlich überhaupt nicht – außer die Angst, vor dem Vermissen, denn das ist für mich eins der schlimmsten Gefühle überhaupt. Ich habe so viel vor, so viele Visionen für das neue Jahr (falls es euch interessiert, schaut euch gerne mein Vision Board auf Pinterest an – vielleicht habt ihr ja auch eins?) und versuche die neuen Entwicklungen einfach positiv zu sehen. Ich bin sowas von bereit für Island Life auf Fuerteventura, mehr Platz im Van, komplett flexible Zeiteinteilung und GANZ VIEL SURFEN. Ich freue mich darauf, ganz besondere Menschen auf den Kanaren wieder zu treffen und hoffentlich viele neue Menschen kennen zu lernen. Und ganz besonders freue ich mich auf die vielen Wiedersehen-Momente mit Chris, wenn wir uns gegenseitig besuchen. Worauf ich mich allerdings nicht so sehr freue, sind die 30 Stunden Fährfahrt, die mich von meinem neuen zu Hause trennen. Aber bis es soweit ist, habe ich noch fast einen Monat in Andalusien. Und da nehme ich euch natürlich mit.

In diesem Sinne: frohes neue Jahr! Danke, dass ihr immer wieder vorbeischaut und meine Reise somit auch ein bisschen zu eurer macht.

Stay salty,

Lea