#002 Prag
Nach der ersten ruhigen Nacht am See „Jezero Milada“ und einem bilderbuchmäßigen Sonnenuntergang, waren Chris und ich bereit für einen Tag in Prag – der goldenen Stadt. Nach einem schnellen Frühstück haben wir uns also um 9.00 Uhr auf den Weg gemacht, um die letzten 90km bis nach Prag hinter uns zu bringen. Für 20EUR pro 24h haben wir uns auf einen zentrumsnahen und bewachten Parkplatz gestellt, auf dem wir auch übernachten konnten. Eigentlich ist Wildcampen bzw. im Auto nächtigen überall in Tschechien verboten, aber der Parkplatzwächter hatte zum Glück nichts dagegen. Nach ein paar hundert Metern zu Fuß durch einen Park standen wir auch schon am Rande einer Treppe, die direkt runter zur Moldau und in die Prager Altstadt führt – inklusive Postkartenaussicht.
Obwohl wir uns eigentlich keine festen Ziele gesteckt hatten, kommt man in Prag ganz automatisch an den bekannten Sehenwürdigkeiten vorbei: unser Weg hat uns direkt über die Karlsbrücke und am Staroměstská Mostecká Věž (dem Brückenturm) vorbei und in die Prager Altstadt geführt. Ich weiß noch, dass ich gedacht habe „jetzt ist wirklich Sommer“ weil es überall nach Sonnencreme und guter Laune gerochen hat. Da wir beide schon ziemlich hungrig waren, sind wir an den touristischen Gasthäusern direkt hinter der Brücke vorbeigeschlendert und haben uns ein bisschen abseits der üblichen Pfade in einer kleinen Nebenstraße ein typisch tschechisches Gasthaus zum Mittagessen ausgesucht. Auf wackeligen Stühlen (Kopfsteinplaster) und inmitten von ungefähr 5 verschiedenen Sprachen (Italienisch zu unsere Rechten, Französisch zur Linken, Tschechisch und asiatisch überall drumherum) gab es dann ein kaltes Kozel (dunkles, typisch tschechisches Bier) und die Spezialitäten des Landes: Semmelknödel mit Speck und Sauerkraut und Schweinsbraten.
Mama, wenn du das hier liest: deine Semmelknödel sind immer noch die besten.
Unschlagbar war dafür allerdings der Preis: knapp 30 EUR für 2 Bier, eine große Flasche Wasser und 2 Hauptgerichte.
Danach haben wir uns einfach ein bisschen treiben lassen und die Eindrücke aufgesaugt und uns irgendwann ein nettes Café zum Arbeiten gesucht. Und wie es dann ja immer so ist, war der Tag auch schon fast wieder vorbei. Auf unserem Rückweg Richtung Parkplatz hatten wir noch eine richtig schöne „Golden Hour“, die wir direkt für ein kleines Shooting genutzt haben.
Nächster Halt: Wien.
Stay salty,
Lea